2020teil1



Bildbericht zum Sommertörn 2020

:-)

Wir erkunden in diesem Jahr die Inseln Rügen und Hiddensee, besuchen die besonders schönen Häfen und Häfen, die wir noch nicht gesehen hatten 


Montag, 13.07. 
Für Berti heißt das: Aufstehen, mit den Jungs Gassi gehen, mit dem "Dicken" zur Tanke und bis zum Rand mit Diesel befüllen. Anschließend wieder nach Hause, Kaffee kochen und mich wecken. Wenig später wird das Auto beladen und es geht zum Boot. Fix angehängt und los geht's in Richtung Norden. Die Insel Rügen ist das Ziel.


Unterwegs der Hinweis auf das Stasi-Unterlagen Archiv in Rostock. Irgendwann werden wir auch das mal erkunden.

 
Obwohl die Fahrt insgesamt gut und ruhig verläuft, wird es auf der Insel noch mal "kribbelig" für den Fahrer. Die Alleen sind schmal und wir haben mit drei Metern "etwas" Überbreite. Entgegenkommende LKW oder Wohnwagen machen da schon nervös. Aber nach dem Motto mit "Geduld und Spucke" klappt es am Ende doch und wir erreichen ohne Blessuren den Hafen im Ostseebad Sellin.
Der Hafen zeigt sich schön gelegen im Selliner See, nagelneu und sehr gepflegt. Wirklich unbedingt weiterzuempfehlen. Und der Hafenmeister, Thomas Schälke, liebt und lebt seinen Job, ist außerordentlich freundlich und sehr behilflich.


Die Slipanlage ist wunderbar, alles Gepäck wird bequem an Bord verstaut und einen schönen Liegeplatz finden wir auch.



Abends gibt's dann Live Musik im Bereich des Hafenhauses. Bier-/ Cocktailstand und auch Bratwürstchen - alles vorhanden. Ein wirklich netter, angenehmer Urlaubsanfangsabend!



Der nächste Morgen, 08:00 Uhr. Timsen erinnert sich an die letzten Urlaube und seine Aufgaben und erkennt, dass wir "verschlafen" haben. Also beschließt er, mit seiner Plüschpfote in Bertis Gesicht zu tatschen.

Okay, Aufstehen, Kaffee , waschen etc.

Frühstück gibt es später, das muss erst noch besorgt werden. Also fährt Berti zum örtlichen Edeka um einzukaufen.

Nachmittags gehen wir uns dann "unser" Sellin mal im Sommer anschauen. 

Vom Hafen aus kommen wir zunächst am  Erlebnisbad von Sellin vorbei. 



 Flaniermeile Wilhelmstraße. 

Seebrücke Sellin, die längste auf Rügen - mit 394 Metern.
Hier mussten wir tatsächlich auf die Tischzuweisung durch den Kellner warten. Corona lässt grüßen. Die armen Angestellten dort. Alle mussten durchweg Mund-/ Nasenschutz tragen. Es gab Flammkuchen und Apfelstrudel mit Vanilleeis.

 


Von der Seebrücke aus schlendern wir den Strand entlang Richtung Südstrand, wo wir unsere Ferienwohnungen haben. Haben wir im Sommer auch noch nicht gesehen.  Hier gucken :-)


 
"Babyface" nach einem langen Tag. Die Äuglein werden wohl gleich zufallen.




Ostsee-Abende


 
Der nächste Tag ist verregnet und wir chillen nur an Bord und schmieden Pläne für die weitere Route. Wir wollen nach Gager. Nach dem "Mittags-Gassi-Gang" passiert das, was in jedem Urlaub mindestens einmal passieren muss. Es trifft - wie eigentlich immer - Timsen. Elegant will er über den Bug aufentern. 
Dann muss aber ein interessanter Damenhundegeruch ihn für einen Hundewimpernschlag lang abgelenkt haben, denn er verliert mit seinen achteren Pfoten den Kontakt zum Boot und auch die vorderen Pfoten können nicht mehr greifen. 

So geht es dann, im freien Fall, immer den Regeln der Erdanziehung folgend, nicht der Erde, sondern dem Wasser des Selliner Sees entgegen. Das Geläuf weit ausgebreitet,  tut sich das Wasser auf, Timsen taucht ein und die Wogen schlagen über ihm zusammen. Heftig prustend taucht er wieder auf und schwimmt unter dem Steg hindurch auf die andere Seite. Dort ist Berti inzwischen eine Rettungsleiter hinabgestiegen auf die Badeplattform einer Nobelyacht, einer Princess 55! Von dort aus kann er Timsen am nassen Schopf packen - mehr aber auch nicht. Ein paar beherzte Berliner Bootsleute kommen herbeigeeilt und packen kräftig mit an. So kann Timsen Stufe für Stufe die Rettungsleiter erklimmen. Oben angkommen, befreit Timsen sich erst einmal vom fiesen Nass, so dass alle Helfer und auch alle herbeigeeilten Schaulustigen ordentlich was davon abbekommen.

Tja, die Aktion kostet uns eine Flasche besten Weines, die wir für besondere Anlässe mitgenommen hatten. Ein Dankeschön an die freundlichen Berliner, denn das war ein besonderer Anlass!


Donnerstag, 16.07.
Nachdem Timsen am nächsten Morgen beschließt, dass 08:00 Uhr nun mal wesentlich zu spät ist, um noch in den Kojen herumzuratzen, macht er der Idylle prompt ein Ende. Zwei nicht zu verachtende Tassen Kaffee sitzen noch drin - dann legen wir bei regnerischem Wetter ab.


Hafen Gager
Zwei Stunden gemütliche Fahrt hatten wir jetzt hinter uns: Durch den Selliner See, gut ausgetonnt und landschaftlich schön, gings durch die Baaber Beek in die Having, Gobbiner Haken an Steuerbord und Reddevitzer Höft an Backbord und ab in den Rügischen Bodden. In Höhe Zickersches Höft dann über Backbord in die Hagensche Wiek und über gut betonntes Fahrwasser zur Marina Gager.


Nachmittags schlendern wir noch durchs Dorf, in der Hoffnung ein schattiges Plätzchen zu finden an dem vielleicht noch ein kühles Weizenbier herausspringt.
Zu erwähnen wäre die Gaststätte Zollhaus, in der wir uns niederlassen. Aber ohne Moos - nix los! Kartenzahlung negativ und Geldautomat im Ort nicht vorhanden :-(
Wir telefonieren mit unserem Töchterchen, die in 55 km Entferung wohnt und bitten um die Überbringung von Bargeld. Sie sagt sofort zu und will Enkel Felix gleich zu Besuch mitbringen. Eine gute Stunde würde sie brauchen. Also setzen wir uns schon mal und denken noch so:  'Wir teilen uns das Bier gut ein, trinken vielleicht auch zwei, dann wird es zeitlich passen.' Aber erst nach einer geschlagenen dreiviertel Stunde kommt jemand, um unsere Bestellung entgegen zu nehmen. Nach weiteren 15 min kommt dann unser Weizenbier, fast zeitgleich mit Kind, Enkel und Kohle. Später geht's noch an Bord und klein Felix wird bespaßt. 



Nachdem die Beiden abgereist sind, hat Berti wieder Zeit, über die Bilgenpumpe nachzudenken, die seit heute Mittag nicht mehr arbeitet. Morgen soll sie ausgebaut und gecheckt werden.



17.07.
Morgens, während ich mit den Hunden einkaufen gehe, macht Berti gleich den "Flachköpper" in den Motorraum. Die Pumpe ist hinüber nach jahrelanger Schwerstarbeit. Mit Google werden wir fündig - in Sassnitz gibt es einen Schiffsausrüster, der die Pumpe vorrätig hat. Da wollen wir morgen sowieso hin.
Nachmittags brechen wir zu einer "Dünengipfeltour" auf. Diese soll uns auf eine stolze Höhe von 69 Metern über dem Meer katapultieren.

Noch am Hafen


Dann kraxeln wir los. Immer steil bergauf.



Tapfer "ersteigen" wir den Bakenberg.


 
Oben angekommen, werden wir mit einer phantastischen Sicht auf den Zicker See und die gesamte Boddenlandschaft belohnt... 


... und wir finden ein "Corona - Kreuz" vor, welches in der Pandemiezeit Trost spenden soll.


Pause, alle sind geschafft.


So neigt sich dieser wundervolle Tag dem Ende zu.



Später am Abend wundern wir uns, was der Skipper von der anderen Stegseite da treibt. Auf dem Steg baut er einen Dia-Projektor auf. Warum? Für wen? Keine Zuschauer zu sehen.

Wir gesellen uns dazu und kommen ins Gespräch. Er ist / war ambitionierter Segler, heißt Waldemar (ein Pole) und war früher bei fast jeder sich bietenden Regatta dabei. Davon hat er unzählige Dias und die will er sich anschauen. Seine Leinwand hat er vergessen, hängt statt dieser seinen Schlafsack über den Baum seines Seglers.

Also gibt es noch ein, zwei Stündchen Waldemars "Hafenkino auf Schlafsack". Er hat viel zu erzählen. Aber dann ist wirklich Schluss! Gute Nacht!



Samstag, 18.07.

Super "Schlauchbootwetter" - heißt: spiegelglatte See und Sonne. Das macht dem Schlauchbootfahrer Freude! Gleitfahrt!

Tonne Zicker über Backbord in den Böttchergrund, entlang Südperd und Nordperd, durch die Prorer Wiek nach Sassnitz!



In Höhe Sellin müssen wir aufstoppen, zum Einen, um Fotos zu machen (hier haben wir ja unsere Ferienwohnungen) und zum Anderen, um etliche Liter Bilgenwasser von Hand 'rauszuschöpfen. Die neue Pumpe gibt's ja erst in Sassnitz.



Die Seebrücke von Sellin



Sassnitz ist dann doch etwas größer!

Wir stärken uns, Berti holt die neue Bilgenpumpe, baut sie ein und dann gibt es wieder dieses herrliche Geräusch, wenn man den Schalter betätigt und Wasser wird wieder auf Knopfdruck abgepumpt!



Abends dann gebratene Sprotten und frittierte Calamaris  vom Fischbrötchen - Kutter im Hafen. Lecker!


19.07.

Erst nachmittags gehen wir dann mal los, obwohl es soooo warm ist. Wir stürzen uns ins Getümmel und stellen fest, wie schön Sassnitz geworden ist. Erst geht es durch die "Oberstadt" (der Ortskern liegt deutlich höher als die Hafenzeile). Ein lebenswerter Ort, wie wir finden, sehr schöne restaurierte oder neue schöne Häuser. Danach am Wasser entlang. Draußen, am Restaurant Fährblick, ergattern wir einen schönen Platz und es gibt einen Matjessalat und ein Würzfleisch. Die Bedienung ist ausgesprochen nett zu Mensch und Tier. Die Hunde bekommen große Näpfe mit kühlem Nass hingestellt.

Den späten Nachmittag vertrödeln wir an Bord.



 Schräg gegenüber liegt "Manni's Fischdampfer". Ein alter Finowdampfer, umgebaut zum Gaststättenschiff und fest vertäut an der Mole. Hier gibt's Abendessen, auch sehr lecker - die Angestellten sind sehr freundlich und interessante Gespräche mit den Tischnachbarn gibt's gratis.
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